Work and Travel in USA: Mein Erfahrungsbericht

Work and Travel in USA: Mein ErfahrungsberichtEin Work and Travel Aufenthalt in den USA war schon in der Mittelstufe auf dem Gymnasium ein großer Traum von mir. Nach meinem Abitur im Jahr 2012 nutzte ich die Gelegenheit und erfüllte mir diesen langjährigen Wunsch. Ich hatte im Vorfeld neben der Schule sehr viel gearbeitet und mir auf diese Weise die notwendigen finanziellen Mittel zusammengespart.Mein Wahl fiel schließlich auf einen Aufenthalt in Myrtle Beach im Bundesstaat South Carolina, einer der beliebtesten Touristenhochburgen an der amerikanischen Ostküste. In Ortschaften, die regelmäßig von zahlreichen Touristen besucht werden, ist jede Arbeitskraft ein Gewinn. Viele Urlauber verbringen immer wieder gerne ihre Ferien am Grand Strand, der u. a. auch als Paradies der Golfer bekannt ist. Außerdem gibt es in Myrtle Beach zwei Vergnügungsparks, interessante Museen und ein pulsierendes Nachtleben.Insgesamt war ich vier Monate in den Staaten. Das erste Vierteljahr habe ich mich überwiegend der Arbeit gewidmet, und die letzten vier Wochen reiste ich durch South Carolina, Georgia und Florida. Meinen ersten Job hatte ich in einem der Vergnügungsparks und wurde kurz nach meiner Ankunft von einem jungen Mann namens Paul in Empfang genommen. Er zeigte mir die Highlights des Freizeitparks Family Kingdom und erklärte mir meine erste Aufgabe. Schon am nächsten Tag ging es richtig los. In den ersten beiden Wochen verkaufte ich Tickets am Schalter für die Achterbahn. Zu Beginn war es gar nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. In der Sommerzeit war im Park eine Menge los. Wenn im Hintergrund Musik lief und ich von Besuchern angesprochen wurde, verstand ich sie manchmal nicht auf Anhieb und musste sie bitten, ihre Worte zu wiederholen. Diese Tätigkeit erwies sich als Glücksgriff für meine Sprachkenntnisse, weil ich mich fast rund um die Uhr mit anderen Menschen unterhalten und ihnen unter erschwerten Bedingungen sehr aufmerksam zuhören musste.

Die letzten beiden Wochen war ich in physischer Hinsicht gefragt. Ich wurde im Wasserpark eingesetzt und war für die Reinigungsarbeiten zuständig. Das war knochenharte Arbeit, die mir nicht immer Spaß gemacht hat. Dafür konnte ich die Attraktionen in meiner Freizeit nutzen und musste keinen Cent dafür bezahlen. Außerdem verstand ich mich bestens mit den Kolleginnen und Kollegen. Wir verbrachten einen großen Teil unserer Freizeit miteinander, gingen zusammen an den Strand und feierten zweimal im Revolutions Nightclub, einer angesagten Diskothek in Myrtle Beach, bis in die frühen Morgenstunden.Mir gefiel es in diesem Club so gut, dass ich mich beim zweiten Besuch über die Möglichkeit eines Arbeitseinsatzes erkundigte. Der Besitzer freute sich über meine Anfrage und verpflichtete mich für die kommenden vier Wochen als Aushilfe an der Theke. Ich schenkte Getränke aus, kassierte das Geld, putzte die Theke und erteilte den Gästen diverse Auskünfte. An den Wochenenden war immer viel los. Ich hatte so gut wie keine Verschnaufpausen und war heilfroh, wenn eine Schicht zu Ende war und ich schlafen konnte. An Party war nicht zu denken. Unter der Woche hatte ich kaum etwas zu tun, weil die meisten Leute arbeiten mussten und selten den Weg in die Diskothek fanden. Oftmals stand ich gelangweilt an meinem Platz und wusste nicht, was ich machen sollte. Außerdem störte mich die Klimaanlage, die immer automatisch auf der höchsten Stufe eingestellt war und im Laufe der Zeit eine Erkältung bei mir auslöste. Ich lag die ganze letzte Woche krank im Bett und konnte nicht arbeiten.In meinem letzten Monat in Myrtle Beach arbeitete ich in der Minigolf-Anlage Mount Atlanticus. Diese Tätigkeit machte mir ganz besonders viel Spaß. Ich kam mit vielen netten Menschen ins Gespräch und konnte außerhalb der Arbeitszeiten in diversen Partien mit den Kollegen mein eigenes Handicap verbessern. Vor der Reise hatte ich nur selten Minigolf gespielt. Inzwischen gehört diese Aktivität zu meinen liebsten Hobbys, und ich möchte nicht mehr darauf verzichten.

Die Arbeitszeit in den USA verging wesentlich schneller, als ich dachte. Zwar hatte ich vorher schon als Schülerin in meiner Freizeit gearbeitet, aber das ist kein Vergleich zu einer Tätigkeit im Ausland. Es war auf alle Fälle hilfreich, dass ich organisatorische Angelegenheiten auf Englisch klären musste. Natürlich klang das amerikanische Englisch ganz anders als das britische Englisch, welches ich aus meiner Schulzeit kannte. Vor der Reise musste ich ein Telefoninterview auf Englisch führen und fand das ganz schön happig. Nach drei Monaten in South Carolina war ich viel sicherer und konnte mich unbefangen mit den Einheimischen unterhalten. Für junge Menschen, die ihre Sprachkenntnisse verbessern möchten, lohnt sich ein Aufenthalt in dem besagten Land ganz bestimmt.

Ich fand es auch sehr gut, dass ich Land und Leute nicht nur als Touristin kennengelernt habe, sondern auch meinen beruflichen Alltag in den USA leben konnte. Neugierig wie ich bin, ging ich offen auf die Menschen zu und verbrachte einen Großteil meiner Freizeit mit netten Leuten, die ich auf der Arbeit kennengelernt hatte. Leider muss ich gestehen, dass sich das typisch europäische Vorurteil von der Oberflächlichkeit der Amerikaner schon in gewisser Hinsicht bestätigt hat. Der Aufenthalt war wirklich großartig, aber meine Heimat ist und bleibt eine Kleinstadt im schönen Bayern. Sehr angenehm fand ich die Zusammenarbeit mit der Organisation. Bei Unklarheiten konnte ich mich zu jeder Zeit an einen fachkompetenten Ansprechpartner wenden, und die Leute waren immer sehr freundlich zu mir. Natürlich wurde trotzdem ein gewisses Maß an Eigeninitiative erwartet. In Sachen Reife, Selbständigkeit und Flexibilität habe ich durch diese Erfahrung große Fortschritte gemacht.

Meinen Urlaub nach der Arbeitszeit habe ich natürlich selbst organisiert. Zuerst verbrachte ich einige Tage im Congaree-Nationalpark, einem der schönsten Naturschauplätze in den Südstaaten. Ich erkundete diese herrliche Gegend auf mehreren ausgeschilderten Wanderwegen oder mit dem Kanu. Es war mir ein Vergnügen, die artenreiche Vogelwelt in ihrem Alltag zu beobachten. Anschließend reiste ich nach Atlanta, die Hauptstadt des Bundesstaates Georgia. Ich hatte schon als Schülerin großes Interesse an der Geschichte der USA und wollte mir in dieser Stadt das Grab von Martin Luther King ansehen, was ich dann auch machte. Ein weiteres Highlight waren die Exponate im High Museum of Art, welches zu den wichtigsten Kunstmuseen in dieser Region gehört. In Florida war Orlando mein erstes Reiseziel. Meine Vorliebe für Zeichentrickfilme von Walt Disney stammt aus meiner frühesten Kindheit. Von daher wollte ich unbedingt die Attraktionen sehen, die in einem Zusammenhang mit dem berühmten Filmproduzenten standen. Am feinsandigen Strand von Miami Beach ließ ich die letzten Tage in den Staaten gemütlich ausklingen, bevor es zurück in die Heimat ging.

Ich erinnere mich immer wieder gerne an die tolle Zeit in den USA. Inzwischen bin ich Studentin und möchte im nächsten Jahr ein Auslandssemester in Kalifornien verbringen.

Nadine S. 23 Jahre aus Baden Wüttenberg

 
 
 
 
 
 
 
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